Bioenergie-Ausschreibung erneut mehrfach überzeichnet – vielen Wärmenetzen droht das Aus
Freising.Umfrage des Fachverbandes Biogas bestätigt potenziell negative Auswirkungen für die kommunale Wärmeplanung
Wie zu erwarten war, ist auch die erste Biomasse-Ausschreibung im Jahr 2024 stark überzeichnet. Knapp zwei von drei Anlagen haben keinen Zuschlag erhalten. Viele Betreiber von Biogasanlagen sind verunsichert und wissen nicht, wie es weitergehen soll. Aber auch viele Kommunen machen sich Sorgen – um ihre Wärmeversorgung.
Auf das ausgeschriebene Biomasse-Volumen von 240 Megawatt (MW) installierter Leistung wurden 788 Gebote im Umfang von 742 MW eingereicht. Über 500 Biogasanlagen-Betreiber haben erneut keinen Zuschlag erhalten. Der Fachverband Biogas e.V. hat seine Mitglieder im Vorfeld der Veröffentlichung zu deren Ausschreibungsteilnahme und möglichen Konsequenzen bei negativem Bescheid befragt.
Das Fazit: mehr als ein Drittel der Befragten hat bereits – z.T. mehrfach – an einer Ausschreibung teilgenommen; weniger als die Hälfte davon einen Zuschlag erhalten. Und neun von zehn Anlagen beliefern Wärmekunden.
Von den knapp 3.200 Betreibermitgliedern im Fachverband Biogas haben 540 bei der Umfrage mitgemacht – rund 17%. 212 Betreiber hatten bereits an einer Ausschreibung teilgenommen, davon 127 einmal (60%), 65 zweimal (31%) und 20 dreimal oder häufiger (9%). Nur 42% haben bislang einen Zuschlag erhalten.
307 Betreiber planen erstmals oder nochmals an einer Ausschreibung teilzunehmen, 88 wollen ihre Anlage stilllegen (16% der Befragten). Für 151 Biogasanlagen bedeutet das Ende der EEG-Vergütungszeit auch das Ende der Wärmenutzung – also für mehr als ein Viertel. Weniger als 10% könnten ihre Wärmeversorgung auch ohne EEG-Vergütung aufrechterhalten. 13% der Betreiber planen einen Wechsel in die Biomethan-Aufbereitung.
Von den 540 Biogasanlagen haben 89% eine Wärmenutzung. Abnehmer der Biogaswärme sind über 21.000 Haushalte, 51 Schwimmbäder, 124 Schulen und Kindergärten, 82 Turnhallen, 54 Altenheime oder Krankenhäuser und 206 Sonstige (Ställe, Trocknung etc.). Hochgerechnet auf die 9.900 Biogasanlagen in Deutschland bedeutet dies, dass knapp 390.000 Haushalte an Wärmenetze angeschlossen sind, über 1.000 Schwimmbäder, knapp 2.500 Schulen und Kindergärten, 1.640 Turnhallen und über 1.000 Altenheime oder Krankenhäuser.
„Wir können es uns nicht leisten, auf dieses Potenzial zu verzichten“, mahnt der Präsident des Fachverbandes Biogas, Horst Seide. Viele Orte in ganz Deutschland haben bei der vorgeschriebenen kommunalen Wärmeplanung auf Biogasanlagen gebaut. „Wenn die Biogaswärme, die bei der Erzeugung von Strom in Blockheizkraftwerken eh anfällt, nicht mehr zur Verfügung steht, wird es an vielen Stellen schwer werden mit der Umsetzung der Wärmewende“, sagt Seide. Und fordert: „Die Biogasbranche braucht dringend eine verlässliche Perspektive – sonst verlieren wir nicht nur flexible Leistung im Stromsektor, sondern auch sehr viel Wärme im ländlichen Raum.“ Dafür müsse umgehend das Ausschreibungsvolumen auf 1.800 MW pro Jahr erweitert und der Flexzuschlag auf 120 Euro je Kilowatt erhöht werden.
Auf das ausgeschriebene Biomasse-Volumen von 240 Megawatt (MW) installierter Leistung wurden 788 Gebote im Umfang von 742 MW eingereicht. Über 500 Biogasanlagen-Betreiber haben erneut keinen Zuschlag erhalten. Der Fachverband Biogas e.V. hat seine Mitglieder im Vorfeld der Veröffentlichung zu deren Ausschreibungsteilnahme und möglichen Konsequenzen bei negativem Bescheid befragt.
Das Fazit: mehr als ein Drittel der Befragten hat bereits – z.T. mehrfach – an einer Ausschreibung teilgenommen; weniger als die Hälfte davon einen Zuschlag erhalten. Und neun von zehn Anlagen beliefern Wärmekunden.
Von den knapp 3.200 Betreibermitgliedern im Fachverband Biogas haben 540 bei der Umfrage mitgemacht – rund 17%. 212 Betreiber hatten bereits an einer Ausschreibung teilgenommen, davon 127 einmal (60%), 65 zweimal (31%) und 20 dreimal oder häufiger (9%). Nur 42% haben bislang einen Zuschlag erhalten.
307 Betreiber planen erstmals oder nochmals an einer Ausschreibung teilzunehmen, 88 wollen ihre Anlage stilllegen (16% der Befragten). Für 151 Biogasanlagen bedeutet das Ende der EEG-Vergütungszeit auch das Ende der Wärmenutzung – also für mehr als ein Viertel. Weniger als 10% könnten ihre Wärmeversorgung auch ohne EEG-Vergütung aufrechterhalten. 13% der Betreiber planen einen Wechsel in die Biomethan-Aufbereitung.
Von den 540 Biogasanlagen haben 89% eine Wärmenutzung. Abnehmer der Biogaswärme sind über 21.000 Haushalte, 51 Schwimmbäder, 124 Schulen und Kindergärten, 82 Turnhallen, 54 Altenheime oder Krankenhäuser und 206 Sonstige (Ställe, Trocknung etc.). Hochgerechnet auf die 9.900 Biogasanlagen in Deutschland bedeutet dies, dass knapp 390.000 Haushalte an Wärmenetze angeschlossen sind, über 1.000 Schwimmbäder, knapp 2.500 Schulen und Kindergärten, 1.640 Turnhallen und über 1.000 Altenheime oder Krankenhäuser.
„Wir können es uns nicht leisten, auf dieses Potenzial zu verzichten“, mahnt der Präsident des Fachverbandes Biogas, Horst Seide. Viele Orte in ganz Deutschland haben bei der vorgeschriebenen kommunalen Wärmeplanung auf Biogasanlagen gebaut. „Wenn die Biogaswärme, die bei der Erzeugung von Strom in Blockheizkraftwerken eh anfällt, nicht mehr zur Verfügung steht, wird es an vielen Stellen schwer werden mit der Umsetzung der Wärmewende“, sagt Seide. Und fordert: „Die Biogasbranche braucht dringend eine verlässliche Perspektive – sonst verlieren wir nicht nur flexible Leistung im Stromsektor, sondern auch sehr viel Wärme im ländlichen Raum.“ Dafür müsse umgehend das Ausschreibungsvolumen auf 1.800 MW pro Jahr erweitert und der Flexzuschlag auf 120 Euro je Kilowatt erhöht werden.
Kontakt: Fachverband Biogas e.V. Andrea Horbelt Pressesprecherin Tel. 0 81 61 / 98 46 63 Mail: andrea.horbelt@biogas.org |