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Strom und Dünger aus Bioabfall – Bundesweite Kampagne wirbt für Biotonne

Asbach-Bäumenheim / Freising.

+++ „Aktion Biotonne Deutschland“ wirbt in Asbach-Bäumenheim bei Donauwörth für die Trennung dieser wichtigsten Fraktion im Haushaltsmüll +++ Je reiner die Sammlung desto mehr Energie und besser der Kompost +++

Gemeinsam für das saubere Trennen (v.l.n.r.) : Biogasanlagenbetreiber Paul Schweihofer, Michael Lohner, Bürgermeister von Mertingen, Michael Nägele, REWE-Marktmanager, MdL Wolfgang Fackler (CSU), Dr. Claudius da Costa Gomez, Hauptgeschäftsführer des Fachverbands Biogas und Reinhold Bittner, stellvertretender Landrat Donau-Ries.
Beim Müllaufkommen in den eigenen vier Wänden bilden Bioabfälle die größte Fraktion. Millionen von Tonnen an Küchen- und Gartenabfällen fallen Jahr für Jahr in den Privathaushalten an – und werden nach wie vor allzu häufig falsch oder gar nicht getrennt. Die „Aktion Biotonne Deutschland“ wirbt für die Nutzung des gigantischen Potenzials dieser oft ungenutzten Biomasse. Denn aus sauber getrenntem Biomüll kann in einer Biogasanlage Strom, Wärme und Kraftstoff sowie wertvoller Kompost hergestellt werden. Die Kampagne, unterstützt von Bundesumweltministerium, Landesumweltministerien, NABU, Abfallverbänden, der Handelskette REWE sowie Städten, Gemeinden und Landkreisen, wirbt deshalb im September und Oktober in ganz Deutschland für die Biotonne. Auch der Fachverband Biogas e.V. beteiligt sich an der Aktion – so zum Beispiel mit Presse- und Informationsveranstaltungen wie heute im nordschwäbischen Asbach-Bäumenheim.

„Koch- und Essensabfälle gehören in die Biotonne“, betonte der Hauptgeschäftsführer des Fachverbands Biogas, Dr. Claudius da Costa Gomez im dortigen REWE-Markt: „Wer konsequent trennt, leistet einen wertvollen Beitrag für mehr Ressourcen- und Klimaschutz.“ Viele Bürger wüssten gar nicht, dass neben Teebeuteln und Bananenschalen auch die Reste vom Nudelauflauf oder Fischgräten über die Biotonne verwertet werden können. „Zu viele Restmülltonnen werden noch immer mit großen Mengen an organischen Abfällen gefüllt. So werden energiereiche Wertstoffe vergeudet, aus denen Biogas und Kompost entstehen kann“, erklärte da Costa Gomez. Allein ein Kilogramm Bioabfall würde ausreichen, um eine 40-Watt Glühlampe sechs Stunden lang leuchten zu lassen. Würde man den Biomüll nutzen, der bisher noch im Restabfall landet, und den, der bisher nur kompostiert wird, könnte man sogar den Strombedarf der Münchner decken.
Je reiner die Sammlung desto mehr Energie und besser der Kompost
Die Kampagne „Aktion Biotonne Deutschland“ wirbt nicht nur für mehr, sondern auch für das saubere Sammeln von Bioabfall. Denn leider landen neben Küchenabfällen auch viele nicht kompostierbare Materialien wie Plastiktüten oder Dosen in der Biotonne. Diese können nur mit großem Aufwand und hohen Kosten in der Kompost- und Biogasanlage aussortiert werden. „Je mehr Plastikabfälle im Bioabfall sind, umso schwieriger und teurer wird die Erzeugung von wertvollem Kompost nach Gütesiegel“, so Paul Schweihofer, der im benachbarten Mertingen eine Bioabfallvergärungsanlage betreibt: „Diese Kosten müssen dann weitergegeben werden und so zahlt letztendlich wieder der Verbraucher.“ Mit der energetischen Verwertung von Produktionsabfällen aus der Lebensmittelindus-
trie, Landschaftspflegematerial, landwirtschaftlicher Abfallprodukte und einer betriebseigenen Grüngutannahmestelle versorgt die Biogasanlage von Schweihofer über 3.000 Haushalte mit nachhaltig erzeugtem Strom.

In Nordschwaben wird bereits fleißig Bioabfall gesammelt. Für den stellvertretenden Landrat Reinhold Bittner ist die Entwicklung der Biotonne im Entsorgungsgebiet des Abfall-Wirtschafts-Verbands Nordschwaben eine Erfolgsentwicklung. Waren es vor zehn Jahren noch 26.000 Haushalte, die den Service der Biotonne in Anspruch nahmen, sind es heute ca. 50.000 Haushalte. Dies entspreche einem Anschlussgrad von 70 Prozent. Die Verantwortlichen der „Aktion Biotonne Deutschland“ erhoffen sich, dass durch die Kampagne auch noch sauberer getrennt wird und die Ausbeute an Energie und Dünger somit höher ist. „Die Aktion Biotonne Deutschland ist im wahrsten Sinne eine wertvolle Aktion, denn sie zeigt auf, dass Bioabfälle bei gezielter Verwendung wertvolle energiereiche Ressourcen sind. Diese Aktion motiviert, mitzumachen“, so Bürgermeister Albert Lohner aus Mertingen. „Bei der Aktion Biotonne arbeiten die richtigen und zugleich kraftvollen Partner zusammen und machen auf das wichtige Thema „konsequente Mülltrennung" aufmerksam. Der Erfolg der Aktion hängt maßgebend vom Verbraucher und Kunden ab. Deshalb hoffe ich auf eine rege Beteiligung", fügt der Landtagsabgeordnete Wolfgang Fackler (CSU) hinzu.
Schweihofer stellt die Problematik von Fremdstoffen im Bioabfall dar.
Eben gerade den Verbraucher soll die „Aktion Biotonne“ erreichen. Das Besondere der Kampagne ist nämlich, dass die Aufklärung direkt im Lebensmitteleinzelhandel stattfindet. „Als Partner der Kampagne möchten wir unseren Beitrag dafür leisten, das Bewusstsein der Verbraucher für den hohen ökologischen Wert von Biomüll deutschlandweit zu schaffen und zu stärken. Denn Lebensmitteleinzelhändler bieten diejenigen Artikel an, deren unverarbeitete Reste als Küchenabfälle größtenteils über die Biotonnen entsorgt werden sollen. Wenn es uns gemeinsam gelingt, die Qualität des Biomülls zu verbessern und mehr Küchenabfälle über die Biotonne zu sammeln, kann damit ein positiver Effekt für mehr Umwelt- und Klimaschutz erzielt werden“, betont Michael Nägele, REWE-Marktmanager in Asbach-Bäumenheim. REWE engagiert sich seit Jahren für verschiedene Nachhaltigkeitsthemen und unterstützt die Aufklärung der Verbraucher über die Biotonne direkt im Laden. Mehr als 2.200 der rund 3.000 REWE-Märkte beteiligen sich an der Kampagne.

Weitere Informationen unter www.aktion-biotonne-deutschland.de


Kurzinfo Fachverband Biogas e.V.

Der Fachverband Biogas e.V. vertritt die Biogasbranche im Dachverband der Erneuerbaren Energien, dem Bundesverband Erneuerbare Energie (BEE) e.V. Mit rund 4.800 Mitgliedern ist er Europas größte Interessenvertretung der Biogasbranche. Der Fachverband Biogas e.V. setzt sich bundesweit ein für Hersteller und Anlagenbauer sowie landwirtschaftliche und industrielle Biogasanlagenbetreiber.
www.biogas.org

Andrea Horbelt
Andrea Horbelt
Telefon: 0049 8161 / 984663