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Lehrer fit machen für Erneuerbare Energien

Oberpfalz.
Das Thema Energiebildung spielt im Lehrplan von der Grundschule bis zur Abschlussklasse eine immer größere Rolle. Da dieses Thema ein hohes Maß an Fachwissen erfordert wurde im Landkreis Amberg Sulzbach (Oberpfalz) eine Arbeitsgemeinschaft Energieschule gegründet. Ziel dieser AG ist es zum einen, direkt mit der Hilfe von Mentoren die verschiedenen Energiethemen in die Schulen zu bringen, zum anderen aber auch gezielt die Lehrer zu schulen, damit diese das Thema Erneuerbare Energien in Ihrem Unterricht behandeln können.

Zu diesem Zweck hat der Leiter der AG Energieschule, Manfred Klemm, in enger Zusammenarbeit mit Leonhard Rösel, Biogasanlagenbetreiber, Mitglied des Fachverband Biogas und Mitarbeiter des Amts für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten Neumarkt i.d. OPf, eine offizielle Lehrerfortbildung zu den Themen „Biomasse/Biogas und Photovoltaik“ am 18. Januar 2017 durchgeführt.

Zur Fortbildung kamen rund 20 Lehrerinnen und Lehrer von verschiedenen Grund-, Mittel- und Realschulen auf den landwirtschaftlichen Betrieb mit Biogasanlage der Familie Rösel in Pilgramshof. Nach einer kurzen Einführung in das Projekt Energieschule Amberg Sulzbach ging es mit dem praktischen Teil des Programms weiter. Der ausgebildete Fachagrarwirt für Erneuerbare Energien Leonhard Rösel führte durch seine Biogasanlage. Die Lehrer konnten dabei Einblicke in die unterschiedlichsten Gebiete rund um Biogas gewinnen – von den Einsatzstoffen (Ergänzungen zum Mais, Fruchtfolge, Einsatzstoffe mit Mehrwert für Natur und Umwelt, vielfältige Substrate) über die Verwertung des Biogases (Stromverkauf, Wärmenutzung) bis hin zur Nutzung der Gärprodukte (Kreislauf der Nährstoffe). Rösel hob insbesondere die Dezentralität dieser regenerativen Energiequelle hervor und die damit verbundene regionale Wertschöpfung.

Nach dem Rundgang bei sehr winterlichen Temperaturen konnten sich alle im mit Biogaswärme beheizten Aufenthaltsraum der Biogasanlage aufwärmen. Rösel gab hier noch einige Tipps zur Vermittlung des gesammelten Biogas-Wissens im Unterricht und zu Materialien, die spielerisch und einfach Biogas für Kinder und Jugendliche erläutern.
Zum Schluss stand noch das Thema Sonnenenergie auf dem Programm – auch ein Teil des Energiekonzeptes auf dem Betrieb der Familie Rösel. Diesbezüglich stellte der Solarförderverein seine Möglichkeiten der Unterrichtsgestaltung vor.

Das Resümee der Teilnehmer war durchwegs positiv. Das Feedback reichte von „Können wir mit unseren Klassen auch mal herkommen?“ bis zu „Wir brauchen unbedingt Gärprodukte für unseren Schulgarten!“. Auch für den Anlagenbetreiber Rösel war es eine interessante Erfahrung: „Es freut mich sehr und ist mir wichtig, mein Wissen über Biogas indirekt an die nächste Generation weiterzugeben, denn wie Barack Obama sagen würde: „wir sind die erste Generation, die die Folgen des Klimawandels zu spüren bekommt und die letzte Generation die etwas dagegen machen kann“.