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Von Elektromobilität über Effizienzsteigerung bis zur Flexibilisierung

Mitgliederversammlung der Regionalgruppe Mittelfranken

Herrieden.
Die frisch gewählten ehrenamtlichen Vertreter der Regionalgruppe Mittelfranken (v.li.): Christian Endreß, Monika Volkert, Werner Rück, Präsident Horst Seide, Manfred Faatz, Peter Hecht und Regionalreferent Markus Bäuml.
Regionalgruppen-Sprecher Peter Hecht begrüßte beim Regionalgruppen-Treffen in Herrieden vor rund 45 Teilnehmern ganz besonders den Präsidenten des Fachverband Biogas Horst Seide. Hecht verwies auf die bevorstehende Bundestagswahl im September und legte den Anwesenden nahe, zur Wahl zu gehen, um nicht den extremen Kräften das Feld zu überlassen. Er verwies auf die drohenden Gefahren, sollten aus Protest wichtige Wählerstimmen an Parteien verloren gehen, die den Klimawandel verneinen und die Energiewende und damit auch die Biogasbranche ablehnen. Präsident Seide ging bei seinen Ausführungen insbesondere auf die Herausforderungen für die Biogasbranche in 2017 ein. Er stellte seinen Ausführungen einen Rückblick auf die EEG-Novelle vorweg und ging anschließend auf die aktuellen Themen ein. Abschließend teilte er den Teilnehmern seine Einschätzung für die Zukunft mit. Hier sieht er durchaus gute Chancen für die Branche. Unter anderem wurde die ab 2018 geplante neue innovative, weil sektorenübergreifende Ausschreibungsvariante diskutiert. Aber nicht ohne den Hinweis zu geben, dass zuvor noch einige offene Fragen geklärt werden müssten. Zum Schluss eröffnete Seide den Anwesenden, dass sie sich darauf einstellen sollten, dass wohl nichts so bleiben wird wie es war. Wer dabeibleiben möchte, muss sich weiterbilden und investieren, aber sich vor allem um ein positives Image der Branche bemühen.

Im Anschluss wurde die Wahl der Ehrenämter für die Regionalgruppe Mittelfranken durchgeführt. Als Regionalgruppensprecher wurde Peter Hecht wiedergewählt, zu seinen Stellvertretern wurden Christian Endreß wiedergewählt und zur Verstärkung als 2. Stellvertreterin Monika Volkert neu gewählt. Der Betreibersprecher Werner Rück wurde im Amt ebenso bestätigt, wie dessen Stellvertreter Manfred Faatz. Der Präsident der zugleich als Wahlleiter fungierte dankte den ehrenamtlichen Regionalgruppenvertretern für Ihr Engagement und beglückwünschte sie zu ihrer Wahl.

Den Nachmittags-Block eröffnete Robert Wagner, Leiter der Abteilung Mobilität und Biogas bei C.A.R.M.E.N., mit dem Thema „Elektromobilität in Deutschland - eine Chance für Biogasanlagen“ und wies darauf hin, dass China von der Automobilbranche fordere, dass ab 2020 jedes zweite neu zugelassene Auto ein E-Auto sein müsse. Der Druck, der vom weltweit größten Automarkt ausgehe, aber auch von Vorreitern wie z.B. Papst Franziskus – auf dessen Initiative hin der Vatikan komplett auf erneuerbare Energien umgestellt wird – führen dazu, dass die Nachfrage nach E-Autos und dementsprechend auch nach Ladesäulen bei uns steigen wird. Als Fazit stellte Wagner klar, dass der Bau und Betrieb einer Stromladesäule aktuell nicht für jede Biogasanlage geeignet sei, aber für all jene, die sowieso einen hohen Publikumsverkehr bzw. Verkehrsströme am Hof, oder in dessen Nähe haben, könnte es eine interessante Variante zur alternativen Stromvermarktung werden. In jedem Fall ist die Thematik sehr gut dazu geeignet, um positiv auf die Energiewende und auf den 100 % erneuerbaren Energie-Mix in der Öffentlichkeit aufmerksam zu machen.

Herr Rudolf Cirbuus, freiberuflicher Effizienzberater, stellte Möglichkeiten für die Steigerung der Energieeffizienz bei Biogasanlagen und die Förderung für die erforderliche Beratung und Umsetzung vor, wie z.B. den Austausch von E-Motoren an Pumpen und Rührwerken. Diese Möglichkeit sollte vor allem jene Betreiber interessieren die Neu- bzw. Umbauten wegen einer sowieso geplanten Anlagenflexibilisierung durchführen.

Am Ende des Treffens stellte Christian Dorfner von der SK-Verbundenergie AG aus Regensburg Praxisbeispiele für verschiedene Varianten zur Flexibilisierung von Biogasanlagen vor. Dabei ging er auf die Fragestellungen ein, welche Gedanken sich ein Betreiber von der ersten Idee bis zur vollständigen Umsetzung machen muss. Er schloss seine Ausführungen mit dem Fazit, dass vieles für die Flexibilisierung spreche, aber es müsse immer eine ganz individuelle wie anlagenspezifische Analyse vor der Festlegung der optimalen Ausbauvariante durchgeführt werden. Schließlich sollte dabei immer eine sinnvolle Wärmeverwertung im Fokus stehen und berücksichtigt werden. Eine spontane Befragung ergab, dass bereits zwei Drittel der anwesenden Biogasanlagenbetreiber ihre Biogasanlage flexibilisiert haben.